Damsel – Review: Neues Anti-Märchen von Netflix (2024)

Trotz gefährlicher Drachen und prächtiger Kleider ist Damsel kein klassisches Märchen. Pünktlich zum feministischen Kampftag am 8. März bringt Netflix jetzt einen etwas anderen Prinzessinnen-Film heraus.

von Paula König

Seit der Veröffentlichung der ersten Staffel von Stranger Things im Jahr 2016 sind die Jugendlichen zu regelrechten Stars geworden. Allen voran Hauptdarstellerin Millie Bobby Brown, die nicht nur als Eleven weltweit bekannt geworden, sondern auch ein echtes Aushängeschild für Netflix geworden ist. Mit nur 15 Jahren gab sie ihr Spielfilmdebüt. Und nur zwei Jahre später spielte sie nicht nur die Hauptrolle, sondern produzierte auch gleich zwei Netflix-Projekte mit. Ihre Enola Holmes-Filme sind echte Kassenschlager, also warum nicht gleich so weitermachen.

Als eine Jungfrau in Nöten nimmt es Millie Bobby Brown selbst mit dem Drachen auf. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch, das eine Zusammenarbeit zwischen Autorin Evelyn Skye und dem tatsächlichen Filmteam ist. Ab 8. März 2024 gibt es Damsel auf Netflix zu streamen.

Damsel – Review: Neues Anti-Märchen von Netflix (1)

Was steckt hinter der königlichen Familie? © Netflix

Es war einmal … die Handlung!

Die pflichtbewusste Elodie (Millie Bobbie Brown) willigt ein, einen gut aussehenden und vor allem reichen Prinzen (Nick Robinson) zu heiraten, um ihr Heimatsland voranzubringen. Doch nach der Zeremonie realisiert sie, dass die königliche Familie sie einzig als Opfer benötigt, um eine alte Schuld zu begleichen. Elodie wird in eine Höhle mit einem feuerspeienden Drachen geworfen und muss sich auf ihren Verstand und ihren Willen verlassen, um lebendig aus der Sache herauszukommen und ihre Familie wiederzufinden. Angela Bassett als Lady Bayford, Ray Winstone als König und Robin Wright als Queen Isabelle runden das Staraufgebot ab.

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Damsel – Review: Ein Anti-Märchen zur leichten Unterhaltung

Insgesamt ist der Film nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Obwohl es um eine junge Frau geht, ist er nicht wirklich ein Familienfilm. Gleichzeitig richtet er sich aber auch nicht ausschließlich an ein erwachsenes Publikum. Kein klassisches Märchen, aber trotzdem immer noch ein Märchen. Damsel ist schlicht irgendwo in der Mitte von alledem.

Damsel verfolgt eine einfache Geschichte und die Handlung ist ziemlich vorhersehbar. Der Film wird zwar als “Abwandlung eines vertrauten Märchens” angepriesen, trotzdem sollte man nichts bahnbrechend Neues erwarten.

Millie Bobby Brown in üblicher Rolle

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In dieser Rolle geht der Netflix-Star voll und ganz auf! © Netflix

Der ganze Film ruht so ziemlich auf den Schultern von Millie Bobby Browns. Die meiste Zeit verbringen wir in einer riesigen Höhle, in der sich außer Elodie niemand aufhält. Oh, außer natürlich dem großen CGI-Drachen. Obwohl der natürlich nicht am Set zu sehen ist, schauspielert Millie Bobby Browns sehr gekonnt. Sie sagt selbst, dass sie sich zum ersten Mal in ihrer Karriere nicht wirklich von anderen starken weiblichen Darstellungen inspirieren lassen konnte. “Es gab noch nie eine Geschichte wie diese, also konnte ich aus nichts schöpfen, weil ich persönlich noch nie eine Geschichte wie Damsel gelesen habe. Bei Eleven kann ich mich von Mad Max inspirieren lassen. Oder bei Enola ein wenig an Hermine aus Harry Potter orientieren.”

Browns bisherige Rollen als Eleven von Stranger Things, aber vor allem als Enola Holmes, haben allesamt dieselben Wurzeln. Es sind Mädchen, die wegen ihrer Lebensumstände sehr schnell erwachsen werden müssen. Sie sind frech und selbstbewusst, auch wenn die Gesellschaft erwartet, dass sie sich völlig anders verhalten. Diese Art von Charakter meistert sie inzwischen längst mit Bravour, umso gespannter ist man darauf, wann sie den Punkt in ihrer Karriere erreicht, an dem sie eine andere Sorte von Rolle übernehmen darf.

Kostüm, Sets und Special Effects

Neben der Schauspielerei und Geschichte sind bei einem Fantasy Film wie Damsel vor allem die visuellen Effekte ebenso wichtig. Der Großteil des Films spielt sich, wie bereits erwähnt, in der Höhle ab. Das meiste davon ist ein reales Set mit etwas Greenscreen, um Tiefe zu erzeugen. Ein gelungener Mix. Die Außenansicht ist eher das Problem. Einige Aufnahmen der Berge oder des Königreichs wirken ein wenig seltsam und zu sehr wie CGI – was, ähnlich wie beispielsweise zuletzt auch einige Szenen von Avatar (hier unsere Kritik), das immersive Erlebnis etwas schmälert. Der Drache und andere Fantasy-Special-Effects in der Grotte sehen hingegen ziemlich gut aus und geben dem Film einen coolen Touch!

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Auch das Kleid hat eine große Reise vor sich! © Netflix

Besonderes Lob geht aber an das Kostüm- und Styling-Department. Sowohl die vielen Accessoires, als auch das Kleid von Elodie selbst ist perfekt gewählt und erzählt eine eigene Geschichte. “Im Laufe des Films legten wir eine Schicht des Kleides nach der anderen ab, und das war eine sehr befreiende Erfahrung. […] Es hat einfach eine große Symbolik“, so Millie Bobby Brown über ihr Kostüm.

Und wenn sie nicht gestorben sind … unser Fazit!

Damsel ist ein etwas vorhersehbarer Fantasy-Film, dem man seine eineinhalb Stunden widmen kann, aber auf keinen Fall muss. Wer einen etwas actionreicheren Prinzessinenfilm sehen will, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben. Und noch etwas: Das mag unbedeutend erscheinen, ist aber sehr wichtig. Schaut euch den Film unbedingt abends an und macht alle Lichter aus. Denn leider ist Damsel finster. Nicht einmal bei voller Helligkeit des Bildschirms kann man das Gesicht des Drachens in der Höhle erkennen.

Das hat Netflix noch zu bieten!

In unserem Seher-Bereich findest du viele Reviews und Vorschauen zu allem was es momentan auf Netflix zu sehen gibt. Hier eine kleine Vorauswahl:

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Aufmacherfoto: © John Wilson und Netflix

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Author: Aracelis Kilback

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